Deep Learning
Was versteht man unter Deep Learning und wie wird kann es angewandt werden? Hier erfahren Sie mehr.
Definition
Wie Deep Learning funktioniert
Im klassischen (flachen) maschinellen Lernen musste man oft manuell Merkmale definieren. Zum Beispiel in der Bildverarbeitung: Kanten, Texturen etc. extrahieren, dann an einen Algorithmus geben. Tiefes Lernen automatisiert diesen Prozess. Ein mehrschichtiges neuronales Netz lernt Ende-zu-Ende: vom Rohinput (Pixel, Rohaudio, roher Text) bis zur Ausgabe (z. B. Klassenlabel) werden alle Transformationen von den Neuronen gelernt. Frühere Schichten lernen einfache Muster (z. B. Kanten in Bildern), mittlere Schichten lernen Kombinationen davon (z. B. Formen, Konturen) und späte Schichten lernen sehr abstrakte Konzepte (Gesichter, Objekte). Diese hierarchische Merkmalsbildung ist das Herz des Deep Learning.
Wichtig ist, dass tiefe Netze viel Daten brauchen und mit Backpropagation trainiert werden, um die Gewichte zu adjustieren. Die Verfügbarkeit großer Datensätze (ImageNet, gigantische Textcorpora) und moderner Hardware (GPUs, TPUs) war ein entscheidender Enabler für Deep Learning.
Anwendungen
Deep Learning hat state-of-the-art Ergebnisse in zahlreichen Feldern erzielt:
Bedeutung
Tiefes Lernen wird oft quasi synonym mit dem aktuellen Erfolgslauf der KI genannt. Es hat die “KI-Winter” beendet und eine neue Ära eingeleitet, in der Maschinen in vielen Benchmarktests menschliche Leistung erreichen oder übertreffen. Allerdings ist Deep Learning nicht alles: Es erfordert sehr viel Daten und Rechenpower, hat Probleme mit Erklärbarkeit und kann außerhalb seiner Trainingsverteilung unsicher sein. Trotzdem ist das Paradigma, Daten durch viele Verarbeitungsschichten zu jagen, um komplexe Strukturen zu lernen, momentan das erfolgreichste Lernverfahren – und Forschung arbeitet daran, es noch effizienter, robuster und verständlicher zu machen.