
Warum 80 Prozent der KI-Projekte scheitern. Und wie es besser geht.
Stand: 24.09.2025 10:00 Uhr
Künstliche Intelligenz gilt als eine der größten Chancen unserer Zeit. Sie verspricht Kostensenkungen, Prozessautomatisierung und neue Kundenerlebnisse. Studien zeigen Potenziale von bis zu 40 Prozent Kostenreduktion im Kundenservice. Längst müsste also eine deutliche Mehrheit der Unternehmen in Deutschland mit KI durchstarten. Doch die Realität sieht anders aus.
Trotz verfügbarer Technologien, reifer Large Language Models und wachsender Infrastruktur scheitern bis zu 80 Prozent der KI-Einführungen. Das liegt nicht an der Technik – sondern an der Umsetzung. Und sie scheitern nicht am Ende, sondern am Anfang. Das führt dazu, dass KI-Projekte im Pilotstatus verharren, anstatt echten Geschäftswert zu liefern. Diese „Execution Gap“ ist die größte Herausforderung für Unternehmen. Hier ein paar praxisnahe Tipps, wie man sie meistert.
Typische Stolpersteine und Tipps, wie man sie vermeidet
Angst vor Regulierungsverstößen
Ein Hauptproblem insbesondere für Unternehmen in Deutschland ist das typisch „deutsche Abwägen“ – denn die Entwicklung von KI ist dafür tatsächlich zu schnell. Viele Unternehmen verharren zudem in Schockstarre, weil sie befürchten, gegen kommende oder bestehende KI-Regulierungen zu verstoßen. Transparenzpflichten und Dokumentationsanforderungen wirken wie ein zusätzlicher Hemmschuh durch den Aufwand, der damit verbunden ist oder zumindest so erscheint.
Tipp:
Sorge um Datensicherheit
Unternehmen wollen und sollten sensible Kundendaten nicht unkontrolliert an fremde KI-Modelle übergeben. Die Angst vor solchen Datenlecks oder -missbrauch blockiert viele Initiativen. Doch der sichere Zugang ist möglich, und zwar ohne auf die Vorteile von AI zu verzichten.
Tipp:
Unzureichende Datenqualität
Eine KI ist nur so gut wie die Qualität der Trainingsdaten. „Garbage in, Chaos out“ gilt mehr denn je. Schlechte oder unstrukturierte Daten machen die Ergebnisse wertlos.
Tipp:
Fehlende System-Kompatibilität
Viele Unternehmen arbeiten mit Legacy-Systemen, die nicht per API ansprechbar sind. Die Folge: KI kann die Anliegen zwar verstehen, scheitert aber daran, die nötigen Daten aus den Systemen abzurufen oder Aktionen auszuführen.
Tipp:
Unbrauchbarer AI-Output
Auch 2025 neigen Modelle noch zu Halluzinationen oder zu Antworten, die nicht zum Ton Ihrer Marke passen. Das untergräbt Vertrauen und Akzeptanz.
Tipp:
Widerstand der Mitarbeiter
Technisch lösbar ist vieles, aber wenn die Belegschaft nicht mitmacht, scheitern Projekte. Gründe für fehlende Akzeptanz ist in der Regel die Angst vor dem Jobverlust und das Gefühl, übergangen zu werden.
Tipp:
Fazit: KI-Projekte scheitern nicht an der Technik
Das größte Risiko für Unternehmen liegt nicht in der KI-Technologie selbst, sondern in Daten, Prozessen, Compliance und Kultur. Wer diese Stolpersteine frühzeitig adressiert, kann die versprochenen Effizienzgewinne realisieren und AI zum echten Werttreiber machen – anstatt in der Statistik der gescheiterten Projekte zu landen. Denn wer KI verschläft, gefährdet Arbeitsplätze und das Unternehmen insgesamt.
Tipps & Handlungsempfehlungen
Autor:

Daniel Krantz
Vice President AI Solutions
VIER