
Geopatriation, Cybersecurity & Physical AI: KI im Jahr 2026
Stand: 04.12.2025 09:00 Uhr
Alle reden von KI und denken dabei an dienstfertige Chat- und Voicebots auf Webseiten. Doch die Künstliche Intelligenz umfasst viel mehr und schafft Möglichkeiten, an die viele noch gar nicht denken. Hier ein kleiner Ausblick von VIER Vice President Carsten Fiegler darauf, womit wir schon 2026 rechnen können.
2026 erleben wir die nächste Evolutionsstufe intelligenter Automatisierung: Verteilte AI Agents, die autonom wie ein Team zusammenarbeiten und deren Arbeit nur noch gelegentlich von einem Menschen korrigiert werden muss – Human in the Loop genannt. Unternehmen sollen durch diese Mulitagent Systems, MAS, komplexe Geschäftsprozesse skalierbarer und resilienter gestalten können.
Ebenfalls wichtig werden ab jetzt so genannte DSLMs, Domain-Specific Language Models, also Branchen- oder funktionsspezifische Sprachmodelle. Sie ersetzen zunehmend generische KI-Systeme, liefern präzisere Ergebnisse, reduzieren Fehlausgaben und ermöglichen regulatorisch sauberes Prompting in sensiblen Umgebungen.
Daten: Woher und wohin?
Angesichts der spürbaren geopolitischen Spannungen verlagern viele Unternehmen bereits jetzt Daten und Workloads weg von globalen Hyperscalern hin in souveräne oder regionale Clouds. Diese so genannte Geopatriation wird sich 2026 noch deutlich verstärken. Damit wird Datensouveränität zu einem strategischen Standortfaktor. Gleichzeitig wird die Digital Provenance, also die Herkunft und Integrität von Daten, Modellen und Inhalten, zu einem neuen Wettbewerbsfaktor. Denn Unternehmen benötigen Mechanismen zur Nachverfolgung und Authentifizierung digitaler Assets, um Vertrauen in KI-Systeme sicherzustellen.
Sicherheit für und durch KI
Hier kommen neue AI Security Platforms ins Spiel. Diese neuen Sicherheitsplattformen sollen den gesamten Lebenszyklus von KI-Anwendungen absichern – von Modelltraining und Datenqualität bis zu Richtlinien-Management und Angriffserkennung. Sicherheit wird damit zum festen Bestandteil des KI-Stacks. Dazu gehört auch die Entwicklung hin zur so genannten Pre-emptive Cybersecurity. Das bedeutet, dass Sicherheitsstrategien nicht länger nur darauf ausgelegt sind, auf Angriffe reagieren, sondern zunehmend vorausschauende Erkennung und Täuschungstaktiken umfassen. KI-gestützte Analysen sollen Bedrohungen künftig neutralisieren, noch ehe sie Schaden anrichten.
Let's get physical!
Fest steht: 2026 wird Künstliche Intelligenz den digitalen Raum verlassen. Physical AI steuert künftig Roboter, Drohnen und Maschinen in der realen Welt. So verschmelzen IT, OT und IoT zu einer gemeinsamen Intelligenzschicht.
Und: Die Software-Entwicklung wird KI-nativ. Plattformen integrieren generative und assistive KI-Funktionen direkt in den Entwicklungsprozess. AI-native Development Platforms werden Produktivität, Qualität und Time-to-Market für Unternehmen deutlich verbessern!
Autor:

Carsten Fiegler
Vice President Business Communications
VIER